CDU Frühjahrswanderung bei bestem Wetter

Am letzten Sonntag holte die Nauheimer CDU ihre zu Jahresbeginn 2021 vorgesehene Wanderung ins „Lutherjahr" nach. Bekanntermaßen war das Jahr 2021 ein „Lutherjahr", weil vor 500 Jahren der Reformator Martin Luther von Kaiser Karl V. zum Reichstag nach Worms befohlen wurde, um seine Thesen zu widerrufen. Die Strecke, die der rebellische Mönch mit seinem Rollwagen befuhr, ist heute als die Pilger- und Wanderroute „Lutherweg 1521“ ausgewiesen. Sie führt auch durch den Kreis Groß-Gerau. Ein Teilstück wollte die Nauheimer CDU zu Beginn des Jubiläumsjahres abgehen. Nun wurde dies mit Verzögerung nachgeholt.

 

Denn traditionell beginnt die Nauheimer CDU das Kalenderjahr mit einer Neujahrswanderung. Bereits 1999 gab es diese Treffen auf Kreisebene mit dem umweltpolitischen Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion Wilhelm Wald. Seit 2009 wandert die Nauheimer CDU allein, denn die Kreisveranstaltung lief aus.

 

Coronapandemiebedingt fiel die Wanderung 2021 aus und wurde auch im Januar 2022 wieder abgesagt. Nun „mutierte“ dieser Neujahrsspaziergang zu einer Frühlingswanderung, die nun stattfand. Wanderführer Hans Joachim Brugger stimmte in der evangelischen Kirche in Nauheim die Teilnehmer auf das Thema ein und erläuterte Grundsätzliches zum „Lutherweg 1521" im Kreis Groß-Gerau.

 

Dieses touristische „Bon-Bon" für Nauheim wollte Herr Brugger durch die Abwanderung eines kleinen Teilstückes diese Weges den Beteiligten nahe bringen. Von den 36 km Wegestrecke durchs Kreisgebiet verlaufen 5,7 km durch Nauheim, die natürlich nicht der Originalroute Luthers vom 15. April 1521 entsprechen. Vielmehr wird sich Luther mit seinem Rollwagen und Begleitern auf der früheren Ferntrasse zwischen den Königspfalzen Frankfurt und Trebur bewegt haben. Zur damaligen Zeit bestand Nauheim aus vielleicht 20 Hofreiten in der heutigen Vorderstraße, Hintergasse und Mühlstraße und der vor dem Ort liegenden Jakobskapelle. Die heutige Kirche wurde bekanntlich erst 1753 errichtet nach den Plänen von Superintendent Johann-Konrad Lichtenberg.

 

Die 3,5 km nach Königstädten zur dortigen evangelischen Kirche wurden in flottem Schritt zurückgelegt. Zur Kirche konnte festgehalten werden, dass die schon 880 urkundlich erwähnte Wehrkirche im Jahre 1521, als sie grundlegend saniert und erweitert wurde, von Luther angefahren wurde. Von seinem Rollwagen soll er zu den Altkönigstädtern gesprochen haben. Leider wurde in der Bombennacht auf den 12. August 1944 die Kirche zerstört und 1954/55 in der heutigen Form wieder aufgebaut.

 

Auf dem Königstädter Bismarck-Platz wurde eine kleine Unterbrechung unter der „Bismarck-Eche“, gepflanzt 1886, eingelegt und die Wanderer mit einem Schlückchen „Hochprozentigem“ fur den Rückweg nach Nauheim aufgemuntert. Auch wurde zur Kenntnis genommen, dass auf diesem Platz im 15. Jh. die erste Kerb in Hessen begangen wurde.

 

Am Ende der Tour war – wie immer bei CDU-Aktionen – eine Stärkung für die Teilnehmer vorgesehen. Auf dem nun schönen neu gestalteten Parkplatz am Waldfriedhof standen „Marketenderinnen“ mit Kaffee und Kuchen bereit.

 

Am Anfang wurde die Wanderschar durch Hans Joachim Brugger über den historischen Zusammenhang der Errichtung des Lutherwegs aufgeklärt. Weitere Infos finden sich auch hier.

 

Unser ausdrücklicher Dank geht an Herrn Brugger für die fundierte historische Begleitung unserer Wanderung sowie an Monika Großmann und Ursula Ackley für die Verpflegung zum Schluss unserer historisch sehr interessanten Frühjahrswanderung.

 

 

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